Regie: Jacques Tourneur
Gold in Denver....
Regisseur Jacques Tourneur hat mit einem geringem Budget
"Katzenmenschen" und "Ich folgte einem Zombie" gedreht - beide Filme
wurden zu richtungsweisenden Meilensteinen des Horrorfilms. Auch
"Goldenes Gift" gehört zweifelsohne zu den ganz großen Meisterwerken der
schwarzen Serie. Seine Western sind weniger bekannt. Sie zählen zwar
nicht zu den Meisterwerken des Genres, aber es sind dennoch gute und
spannende Filme. Sein Zerwürfnis mit den Studiobossen beim Western
"Stars in my Crown" führte sogar dazu,, dass er immer weniger Aufträge
als Regisseur bekam und nur noch selten an seine Filmkarriere in den
40er anknüpfen konnte. Im Jahr 1956 drehte er den Western "Skrupellos"
(Originaltitel: Great Day in the Morning") und immerhin standen ihm mit
Robert Stack, Ruth Roman, Raymond Burr und Virginia Mayo einige bekannte
Gesichter als Darsteller zur Verfügung. Stack bekam sogar kurz nach dem
Dreh für seine Rolle in Douglas Sirks "In den Wind geschrieben" eine
Oscarnominierung. Auch als Westernheld machte er eine gute Figur - als
undurchsichtige Hauptfigur muss er sich im Laufe der Geschichte auch
zwischen zwei Frauen entscheiden. Es war nach "Feuer am Horizont" und
"Wichita" der letzte Western des unangepassten Regiesseurs und die
Geschichte basiert auf einem Roman von Robert Hardy Andrews. Die
Handlung spielt 1961 kurz vor dem Beginn des amerikanischen Bürgerkriegs
in und um Denver. Gleich zu Beginn wird die Hauptfigur Owen Pentecost
(Robert Stack) vorgestellt, der versucht, sich bei einem Angriff der
Indianer zu verteidigen. Doch die Angreifer sind in der Überzahl. Zum
Glück kommen ihm einige Männer zu Hife, die die Indianer in die Flucht
schlagen. Deren Anführer Zeff Masterson (Leo Gordon) ist - nachdem er
erfährt, dass Owen ein Südstaatler ist - gar nicht mehr erfreut über die
Rettung eines zukünftigen Feindes, denn jeden Moment könnte der
Bruderkrieg ausbrechen. Zum Glück ist Mastersons Kollege Stephen Kirby
(Alex Nicol) viel besonnener. Er verhindert, dass Owen noch an Ort und
Stelle erledigt wird. Bald errreichen sie Denver, Colorado, wo auch
alles darauf hindeutet, dass der Krieg jeden Moment ausbrechen könnte.
Owens Plan ist es das Gold in den Süden zu transportieren, dass
konföderierte Bergleute hier ausgegraben haben. Das muss natürlich
geheim ablaufen, denn die Yankees könnten diesem lukrativen Unternehmen
im Wege stehen. Im Saloon der Stadt lernt Owen die attraktive Boston
(Ruth Roman) kennen, die dort als Saloonlady von dem Besitzer Jumbo
(Raymond Burr) beschäftigt und auch begehrt wird. Owen findet ebenfalls
Gefallen an der schönen Frau, aber auch die blonde Ann Mary Allaine
(Virginia Mayo), die zur gleichen zeit wie er nach Denver kam, um dort
einen Kleiderladen zu eröffnen, gefällt ihm. Er flirtet mit beiden
Frauen, während er versucht seine Mission zu starten. Natürlich ist Owen
kein Patriot und das Säbelrasseln ist im völlig egal. Hauptsache seine
Tasche wird danach prall gefüllt sein. Und mit der Pistole kann er
bravourös umgehen ausserdem gewinnt er den Saloon bei einem Pokerspiel
mit seinem Feind Jumbo...
Dass ausgerechnet ein Kind - der kleine Gary John Lawford, gespielt von
Donald MacDonald (Der Mann aus Kentucky) - zur Schlüsselfigur der
Geschichte wird und die Handlungen des zwiespältigen Helden mitbestimmt,
macht das Szenario umso interessanter. Aus einem bestimmten Grund nimmt
sich Owen dem Jungen an und wird dabei mit seinen weniger guten
Eigenschaften konfrontiert. Eine gewisse Todessehnsucht schwingt nun mit
- Stack überzeugt als angezählter Charakter.
Bewertung: 8 von 10 Punkten
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