Regie: Jacques Tourneur
Abenteuer durch Wälder und Schluchten...
Für Jacques Tourneur war der Western "Feuer am Horizont" (Original:
Canyon Passage) sein erster Farbfilm und zu diesem Zeitpunkt (1946)
zugleich erstmalig auch ein Film mit einem größeren Budget, das sich
schon bei der Besetzung bemerkbar macht: Brian Donlevy, Dana Andrews,
Ward Bond und Susan Hayward waren bekannte Namen. Tourneur, Sohn des
angesehenen französischen Regisseurs Maurice Tourneur, führte zuvor
eher in B-Movies und Kurzfilmen Regie, eher sich einen Namen als
Regisseur von stilvollen Horrorfilmen machen konnte. Mit den Val Lewton
Produktionen "Ich folgte einem Zombie" und "Katzenmenschen" schuf er
zwei grandiose Klassiker des 40er Jahre Horrorfilms. Dann verließ
Tourneur Universal und machte für RKO noch einen unsterblichen Klassiker
der schwarzen Serie: "Goldenes Gift" aus dem Jahr 1947.
In
"Feuer am Horizont" wird schon viel gereist. Ausgangspunkt dieser
abenteuerlichen Unternehmungen ist das kleine Städchen Jacksonville in
Oregon. Dort lebt im Jhar 1856 der Ladenbesitzer Stuart Logan (Dana
Andrews), der erkannt hat, dass man auch mit der Spedition von Waren gut
Geld machen kann. Im Grunde ist aber eher die Abenteuerlust, die ihn
vorantreibt. Obwohl er ein erfolgreiches Geschäftsmodell hat und viel
Geld macht, interessieren ihn die Finanzen nicht besonders. Sein bester
Freund George Camrose (Brian Donlevy) hat in engagiert, dass er im ca.
300 Meilen entfernten Portland dessen Braut Lucy Overmire (Susan
Hayward) sicher nach Jacksonville bringen soll, wo dann bald die
Hochzeit der beiden stattfinden wird. Natürlich zeigt schon das erste
Treffen zwischen Stuart und Lucy, dass da auch eine gewisse Sympathie
zwischen beiden besteht. Am anderen Morgen soll es weitergehen, Stuart
holt bei der Bank noch 7.000 Dollar ab und wird von Susan gewarnt, weil
sie bemerkt hat, dass ein Mann Stuart folgte. Der steigt dann auch
tatsächlich nachts im Hotelzimmer ein, es kommt zum Kampf, doch der
Fremde kann unerkannt entkommen. Stuart vermutet, dass der Angreifer ein
gewisser Honey Bragg (Ward Bond) war. Denn dieser hätte vielleicht
einen Grund Stuart zu beseitigen. Er sah Bragg vor einiger Zeit bei zwei
Bergleuten, die dann kurz darauf ermordet aufgefunden wurden. Man schob
den Mord den Indianern zu, aber Stuart hat da so seine Zweifel. Am
anderen Morgen beginnt die Reise nach Hause. Eine Nacht verbringen sie
auf dem Hof von Ben Dance (Andy Devine) und seiner Familie. Dort trifft
Stuart auch seine Freundin Caroline Marsh (Patricia Roc), die Ben auch
gefallen hätte. In Jacksonville angekommen versucht Stuart seinen Freund
George davon abzuhalten, immer wieder Poker zu spielen und dann
gewaltige Summen gegen den Berufsspieler Jack Lestrade (Onslow Stevens),
der auch im Ort ansässig ist und einen Saloon betreibt, zu verlieren.
George ist der Bankier der Stadt und keiner weiß von seinem dunklen
Geheimnis: Er vergreift sich an dem bei ihm deponierten Goldstaub seiner
Bankkunden. Auch scheint er für Lestrades Frau Marta (Rose Hobart)
etwas zu empfinden. Einige Tage später unternimmt Stuart mit Susan eine
Reise ins 400 Meilen entfernte San Francisco, doch es wird während der
Übernachtung im Wald auf sie geschossen. Der Angreifer tötet schließlich
die beiden Pferde, die Reise kann nicht stattfinden. Dennoch feiert man
bald darauf ausgelassen ein Richtfest. Der Bänkelsänger Hi Linnet
(Hoagy Carmichael) unterhält die Gesellschaft mit seinen Liedern. Dann
tauchen Indianer auf...
Dabei nutzt Tourneur die Technicolor-Farben optimal aus. "Feuer am Horizont" gefällt nicht nur durch die vielen Charaktere und ihren Beziehungen zueinander, sondern auch durch tolle Bilder, die die Pionierzeit sehr lebendig machen. Die Geschichte bleibt durchweg interessant, denn es tauchen immer mehr Konflikte auf, die durch die Handlungen der Protagonisten heraufbeschworen wurden. Auch Verzweiflungstaten, die den Hals in die Schlinge ziehen. In dem Moment, in dem die Volksseele am meisten kocht, wird aber alles durch die Indianer auf dem Kriegspfad vorläufig unwichtig. Am Ende werden viele Tote beklagt, aber auch die Paare, die wirklich zueinandergehören, erkennen dies auch. Ein schöner Film, der leider etwas in Vergessenheit geraten ist und das große Können des Regisseurs aufs Neue beweist.
Bewertung: 8 von 10 Punkten. Dabei nutzt Tourneur die Technicolor-Farben optimal aus. "Feuer am Horizont" gefällt nicht nur durch die vielen Charaktere und ihren Beziehungen zueinander, sondern auch durch tolle Bilder, die die Pionierzeit sehr lebendig machen. Die Geschichte bleibt durchweg interessant, denn es tauchen immer mehr Konflikte auf, die durch die Handlungen der Protagonisten heraufbeschworen wurden. Auch Verzweiflungstaten, die den Hals in die Schlinge ziehen. In dem Moment, in dem die Volksseele am meisten kocht, wird aber alles durch die Indianer auf dem Kriegspfad vorläufig unwichtig. Am Ende werden viele Tote beklagt, aber auch die Paare, die wirklich zueinandergehören, erkennen dies auch. Ein schöner Film, der leider etwas in Vergessenheit geraten ist und das große Können des Regisseurs aufs Neue beweist.
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