Mittwoch, 1. September 2021

Die Meute lauert überall (Raw Edge)


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie.  John Sherwood

Freiwild Frau...

"Raw Edge" ist ein Western aus dem Jahr 1956, der in Deutschland unter dem Titel "Die Meute lauert überall" im Kino lief.
Regie führte John Sherwood, der bereits 1959 starb und danach nur noch zwei Science Fiction Filme drehte: Im gleichen Jahr "Das Ungeheuer unter uns" und danach "Das Geheimnis des steinernen Monsters". Tatsächlich hat sein Westerndebüt aber in all den Jahren unter den Fans einen gewissen Kultstatus erlangt. Es liegt wahrscheinlich an der ungewöhnlichen, sehr frauenfeindlichen Geschichte, die hier erzählt wird. Denn die Meute, die überall lauert sind hier die Männer und die Frauen werden hemmungslos zu Gejagten. Die Geschichte spielt in der Zeit um 1842 im noch wilden und unberührten Gebiet von Oregon. Dort herrscht das Gesetz des Stärkeren und der Stärkste ist der Rancher Gerald Montgomery (Herbert Rudley), dessen Gesetze herrschen, auch wenn sie noch so absurd erscheinen. Ausser seinem Grundsatz "Zuerst ich, dann die anderen" hat er auch ein Gesetz eingeführt, das besagt, eine Frau gehört jenem Mann, der sie sich als Erster nimmt. Wenn dieser Mann stirbt, dann darf um die Witwe gekämpft werden. Die hat dann den Kerl zu nehmen, der siegreich war. Scheinbar hat Montgomery so auch seine attraktive Frau Hannah (Yvonne deCarlo) erobert". Und tatsächlich scheint Mrs. Montomgery der Reichtum und die Macht ihres Mannes zu gefallen. Der juge Dan Kirby (John Gavin) lehnt sich allerdings gegen diese ungerechte Alleinherrschaft auf. Er ist mit der Indianerin Paca (Mara Corday) verheiratet. Eines Tages versucht ein Unbekannter Hannah Montgomery in einem Pferdestall zu vergewaltigen. Sie kann sich mit Bissen wehren und schlägt den Angreifer in die Flucht. Der unbekannte Mann hat damit aber sein Todesurteil gesprochen. Montgomery will dass der Täter baumelt. Tatächlich wird durch die Falschaussage von Montgomerys Handlanger Tarp Penny (Neville Brand) Dan Kirby als "Täter" auserkoren und wird ohne Prozess gelyncht. Damit ist seine indianische Frau zum Freiwild erklärt. Sie wird wohl oder übel dem Stärksten (Robert J. Wilke) zugesprochen. Zum Glück kommt aber Dan Kirbys älterer Bruder Tex (Rory Calhoun) in diese Gegend - er findet seinen Bruder, der am Baum hängt. Tex ist ein Revolverheld und kennt das Gesetz der Rache. Auch Dans Witwe hat Rachegefühle, muss sich aber vorerst dem Gesetz unterordnen und ihrem neuen Ehemann treu zur Seite stehen. Die Indianer haben inzwischen auch das Kriegsbeil ausgegraben und Tex macht Bekanntschaft mit Montgomerys schöner Frau. Sie spielt zwar die Kühle, doch der Zuschauer bemerkt sehr wohl, dass ihr der Fremde besser zu gefallen scheint als ihr nerviger Ehemann. Inzwischen hat auch Handlanger Tarp mit seinem Vater Pop Penny (Emile Meyer) einen Plan erdacht. Die beiden wollen Montgomery töten, denn laut Gesetz fällt dann dessen Besitz und die Frau dem stärksten Mann zu....

Ein Film mit einer ganzen Riege von Schurken. Erst ein Revolverheld muss kommen, um diese Gegend von den perversen Gesetzes zu befreien. Rory Calhoun gefällt in dieser coolen und lässigen Rolle - mit schwarzer Haartolle und verkniffenen Blick bekommt er auch am Ende die Herzdame. Yvonne de Carlo war in den 50er Jahren sicherlich eine der begehrtesten B-Movie Stars und spielt auch hier ihr Image mit dem leicht verruchten Sexappeal aus. Kameramann Maury Gertsmann hat hier nicht nur die Landschaftsaufnahmen sehr effektiv eingefangen. Gefahren lauern überall...im Pferdestall, im eigenen Heim, am reißenden Bach, im Wasserfall. Eine Schlüsselrolle in der Geschichte bekam Rex Reason als junger Spieler, bei dem der Zuschauer über seine Motive und Rolle in dem Gewaltszenario im Dunkel bleibt. 

Bewertung: 7,5 von 10 Punkten. 

 

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