Regie: Harry Keller
Junger Held und der schillernde Schurke...
"Sieben Wege ins Verderben" ist ein Audie Murphy Western aus dem
Jahr 1960, der von Harry Keller inszeniert wurde - die Zahl "Sieben"
nimmt dabei schon Bezug auf die Hauptfigur Siebenter Jones. Audie klärt
in einer Szene seine angehende Freundin Joy Karrington (Venetia
Stevensen) über die seltsame Namensgebung seiner Eltern auf. Als 7. Kind
der Familie Jones bekam er den Vornamen "Siebenter bring Glück ins
Heim". Bereits beim ersten Kind seiner Frau entschied sich der
eigenwillige Dad die Kinder durchzunummerieren. So hieß Sohn Nr. 1
"Erster weil man mal anfangen muss" Jones. Der zweite Sohn wurde Texas
Ranger und ihn seine Fußstapfen tritt nun sein jüngerer Bruder Siebener.
Was Siebener nicht weiß ist wie sein Bruder umgekommen ist und wer
dafür verantwortlich ist. Er will dies aber noch herausfinden. Vorerst
ist er aber noch ein echter Youngster unter den Texas Rangers. Der
ältere Sergeant Hennessey (John McIntire) nimmt sich ihm in väterlicher
Weise an. Der erste Auftrag ist die Ergreifung des charismatischen, aber
völlig skrupellosen Spielers Jim Flood (Barry Sullivan), der in einer
Stadt nach einem Pokerspiel mehrere Menschen einfach erschossen hat und
sich nun auf der Flucht befindet. Man sagt ihm nach, dass er zwar viele
Feinde hat - aber noch mehr Freunde, die alle begeistert von ihm sind.
An einem Fluß hat der Verfolgte seine erste große Szene. Dort trifft er
auf den Jungen Jody (Teddy Rooney), der sofort auch eine gewisse
Verbundenheit mit Flood spürt. Der Erwachsene nimmt ihn - den Jungen -
sehr ernst und genau wie dem kleinen Jungen ergeht es auch vielen
Erwachsenen. Flood ist ein Mensch, der andere Menschen stark für sich
einnehmen kann. Ohne dass die bemerken, wie manipulativ er seine
Mitmenschen um den Finger wickeln kann. In einer Stadt treffen Siebener
und Hennessy auf Lucinda (Suzanne Lloyd), die mit großer Sehnsucht auf
ihren Jim wartet. Der versucht alle Spuren zu verwischen, irgendwann
wird er doch eingeholt. Aus einem Hinterhalt schießt Jim auf die beiden
Reiter. Dabei wird Hennessy getroffen...
Damit erhält die Geschichte eine sehr dramatische Wendung und
irgendwann wird der Zuschauer auch noch erfahren, dass Jim Flood
Siebeners Bruder getötet hat. Aber auch der Ranger-Leutnant Herly,
gespielt von Kenneth Tobey, trägt in diesem Fall eine moralische
Mitschuld. Hennessy warnt Siebener eindringlich nicht auf den Charme von
Flood hereinzufallen, der nie wirklich erwachsen wurde und keine
Grenzen kennt. Das Herzstück des Films ist die Rückkehr in die Stadt -
Siebener mit seinem Gefangenen, der alle Tricks kennt wie er sich
befreien kann und der auch der viel bessere Schütze ist. Daher ist das
Ende dieses äusserst unterhaltsamen Westerns auch umso interessanter und
verblüffender. Barry Sullivan spielt diesen Gun Man, der wie ein wildes
Tier agiert, ohne Verantwortungsgefühl, aber ausgestattet mit
faszinierender Energie und Einfallsreichtum. Audie ist natürlich der
aufrechte, sympathische Junge, der sich mit seiner Integrität und seiner
Standhaftigkeit auch immer mehr Sympathien beim Gegner erspielt.
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