Regie: Nathan Juran
Wirbelwind....
Als Szenenbildner
war Nathan Juran noch erfolgreicher wie als späterer Regisseur. Für "So
grün war mein Tal" erhielt er 1942 gemeinsam mit Richard Day und Thomas
Little in dieser Kategorie den begehrten Oscar. Vier Jahre später wurde
er für "Auf Messers Schneide" erneut nominiert, wandelt dies aber nicht
in einem Sieg um.
Seine bekannteste
Regiearbeit ist sicherlich der 1958 entstandene Fantasy-Abenteuerfilm
"Sindbads siebente Reise" - bei diesen Genrearbeiten setzte er sehr oft
auf Ray Harryhausen, dem Meister der Spezialeffekte.
Mit seiner
Westerntrilogie "Mündungsfeuer", "Adlerschwinge" und "Drei waren
Verräter" befreite er seinen Hauptdarsteller Audie Murphy von dem
damaligen Image als Outlaw-Kid und ließ den jungen Darsteller gereifter
und auch positiver agieren.
"Tumbleweed", den
Nathan Juran selbst als den besten seiner Audie Murphy Western
bezeichnete, verdankt seinen Originaltitel dem Namen des liebenswerten
und charakterstarken Pferd, der zwar nie im Leben einen Schönheitspreis
hätte gewinnen können, aber "Wirbelwind", wie er in der deutschen
Fassung heißt, wird mehr als einmal zum Lebensretter von Murphys
Filmfigur Jim Harvey, der unschuldig bezichtigt sich beim Angriff der
Indianer aus dem Staub gemacht zu haben und somit den Tod von drei
Männern verschuldet zu haben. Diese drei Männer (u.a Ross Elliot als
Seth Blandon), Mutter Sarah Blandon (Madge Meredith) mit Kleinkind und
deren Schwester Laura (Lori Nelson) hatten den noch sehr jungen, aber
recht erfahrenen Jim als Begleiter ihres kleinen Wagentrecks engagiert,
weil es im Indianergebiet sehr gefärhlich werden kann. Jim kennt die
Indianer und ist ihnen nicht feindlich gesinnt. Erst kürzlich hat er dem
Häuptlingssohn Tigre (Eugene Iglesias) das Leben gerettet. Doch die
Apachen greifen tatsächlich an. Die letzte Chance lebend aus der Falle
herauszukommen ist Jims Idee mit einer weißen Fahne den Häuptling Aguila
(Ralph Moody) zu überzeugen, dass er ein Freund von dessen Sohn ist.
Doch diese Idee geht gründlich schief. Jim wird von den Indianern
zusammengeschlagen und soll gefesselt in der Sonne sterben.
Währenddessen machen sie den Treck platt. Alle Männer sterben, nur die
Frauen überleben. In der Stadt hat der Mob bereits beschlossen, dass Jim
ein Feigling war und flüchtete. Lam Blandon (Russell Johnson), der
Bruder des von den Indianern getöteten Seth, heizt die Stimmung noch
zusätzlich an. Er will Jim hängen sehen. Nur der besonnenen Sheriff
(Chill Wills) kann in letzter Sekunde dem Lynchmob Einhalt gebieten.
Doch die Menge kocht, es ist nur eine Frage der Zeit bis das Gefängnis
gestürmt wird. Gut, dass Tigre kommt und Jim befreit. Doch damit ist die
Sache nur noch schlimmer geworden. Auf der Flucht verletzt sich Jims
Pferd, aber findet beim Rancher Nick Buckley (Roy Roberts) und dessen
Frau Louella (K.T. Stevens) Unterschlupf. Von Buckley bekommt er zum
Weiterreiten auch noch dessen bestes Pferd im Stall - Wirbelwind....
Dieses tolle Tier
stiehlt sogar in einigen Szenen seinen menschlichen Mitspielern gekonnt
die Schau und sorgt für Erstaunen und Beifall. Auch Audie Murphy macht
als junger Mann, der unschuldig verdächtigt wird, eine gute Figur als
Westernheld - ich tendiere sogar dazu, dass "Tumbleweed" einer von
seinen besten Filmen ist. Der deutsche Titel "Drei waren Verräter" ist
etwas sonderbar, denn auf der Suche nach seiner Unschuld kommt Jim zwar
hinter einen Verrat, aber der wurde nur von einem Mann begangen.
Kameramann war Russell Metty, der einige Jahre später für die Arbeit in
Stanley Kubricks "Spartacus" den wohlverdienten Oscar bekam.
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