Regie: Budd Boetticher
B-Western in Perfektion....
John Wayne und Robert
Fellows 'Produktionsfirma Batjac haben das Burt Kennedy-Drehbuch "Seven
men from now" mit der Absicht gekauft, dass Superstar Wayne dIe
Hauptfigur Ben Stride zu spielt. Es war Kennedys erstes Drehbuch. Wayne
war jedoch fest entschlossen "The Searchers" mit seinem bevorzugten
Regisseur John Ford zu machen. Laut Kennedy interessierte sich Wayne
nicht besonders für das Drehbuch, bis er bemerkte, dass Robert Mitchums
Vertreter daran interessiert waren. Zu diesem Zeitpunkt schlug Wayne
vor, zu Warners zu gehen und das Projekt mit Randolph Scott zu besetzen.
Scott bestand auf Budd Boetticher als Regisseur. Es wurde der erste von
insgesamt 7 Western, die die beiden gemeinsam realsierten. Die meisten
der Drehbücher wurden von Burt Kennedy geschrieben und mindestens diese
fünf dieser sieben B-Western sind heute unvergessene Genreklassiker.
Einige davon strahlen immer noch eine unvergleichliche Kinomagie aus.
Auch der Erstling "Der Siebente ist dran", der in den letzten Monaten
des Jahres 1955 in den Alabama Hills gedreht wurde.
Budd Boetticher, der in den 50s zahlreiche B-Pictures, vor allem Western
drehte, wurde irgendwann Ende der 70er zum Kultregiesseur erkoren,
erheblichen Anteil an diesem Status hatten vor allem angesehene
französische Filmkritiker, allen voran Andre Bazin, geistiger Vater der
Nouvelle Vague, der den Film "Der Siebente ist dran" als den
intelligentesten aller Western bezeichnet hat. Intelligent, weil nicht
intellektuell. Nichts wird hier ausgesprochen, aber alles ist klar.
Boetticher selbst war in den 50er Meister im schnellen Herunterkurbeln
seiner Filme: 2-3 Wochen Drehzeit der Western an den üblichen Locations,
die Movies waren kurz (ca. 75 Minuten) und vor allem kurzweilig
(gefühlte 50 Minuten lang).
Randolph Scott, der Hauptdarsteller...ein gealterter Westernheld,
zynisch, desillusioniert, verhärtet...ein tragischer, einsamer Held.
Die einfache, linear strukturierte Story mit klaren Konflikt, denn Ben
Stride will Rache für den Mord an seiner Frau üben. Dazu sucht er die 7
Banditen, die die Wells Fargo Postkustschenstation überfielen. Bei
diesem Überfall wurde die dort arbeitende Angestellte ermordet: Seine
Frau. Er wird zum Jäger. In der ersten Szene, die in der Nacht und bei
Regen spielt, hat er bereits zwei der Halunken aufgespürt und wird sie
zur Rechenschaft ziehen. Unterwegs schliesst er sich dem Siedler John
Greer (Walter Reed) und dessen Frau Annie (Gail Russell) an, die in
einem Planwagen Richtung Kalifornien unterwegs sind. Er ist ihnen
behilflich, denn John ist ein Stadtmensch und in Sachen Wilder Westen
ein echtes Greehorn. Vorher muss Greer aber noch in dem kleinen Kaff
Flora Vista eine Fracht abliefern. Ben Stride muss auch dorthin, denn
die Spur der restlichen fünf Banditen führt in die Kleinstadt. Unterwegs
treffen sie auf den grobschlächtigen Bill Masters (Lee Marvin) und
dessen Kumpanen Clete (Don Berry) . Zwischen den Männern entsteht sehr
schnell eine Rivalität um die einzige Frau. Vor allem Masters macht auf
Alpha-Männchen. Interessanterweise fühlt sich Annie ein bisschen zu dem
älteren Ben Stride hingezogen. Am Ende steht dann wie immer der
Showdown....
Für einen Film aus den 50er Jahren ist der Transfer auf DVD extrem gut geglückt, herrliche satte Farben...so macht der Film natürlich doppelt soviel Vergnügen. Wie Anthony Mann, John Ford, Howard Hawks oder John Ford liebt und versteht auch der B-Filmer Budd Boetticher seine Helden. Er hebt sie auch etwas in den Himmel und benutzt dabei Bilder, die man für ihre Reinheit und Einfachheit einfach nur bewundern kann. Der Regisseur treibt die Versatzstücke des Genres zur Perfektion. Alles ist schnörkellos und geradlinig. Aber gerade dies macht den Film so gut. Irgendwie hat man das Gefühl klassisches Theater zu sehen, nur mit dem Unterschied, dass sich alles in der Natur, in der Wüste, zwischen den Felsen abspielt.
Bewertung: 9 von 10 Punkten.
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