Regie: Rudolph Mate
Unschuldig gejagt...
In der Kategorie "Beste Kamera" wurde der aus Österreich
stammende Rudolph Mate (geboren am 21. Januar 1898 als Rudolf Mayer in
Krakau) insgesamt fünfmal für den Oscar nominiert: 1941 für Hitchcocks
"Der Auslandskorrespondent", 1942 für "Lord Nelsons letzte Liebe", 1943
für "Der große Wurf", 1944 für "Sahara" und 1945 für "Es tanzt die
Göttin". Dennoch ging er immer leer aus. Mate war bereits in der
Stummfilmzeit als Kameramann berühmt. Er war Carl Theodor Dreyers Mann
für die Bilder der Klassiker "Die Passion der Jungfrau von Orleans" und
"Vampyr". 1947 wechselte er auf den Regiestuhl. Als Regisseur löste er
zwar nicht die gleiche Begeisterung aus wie als Chefkameramann, aber er
drehte dennoch einige überzeugende Filme. Seine beste Arbeit ist
sicherlich der Film Noir "D.O.A." (Opfer der Unterwelt), erfolgreich war
auch der Science Fiction Film "Der jüngste Tag" oder die Abenteuerfilme
"Der eiserne Ritter von Farnsworth" oder "Der Löwe von Sparta". Mit dem
jungen Tony Curtis drehte er im Jahr 1955 den temporeichen Western "Vom
Teufel verführt". Es war bereits die zweite Arbeit mit dem
aufstrebenden Jungstar, der einige Jahre später zu den erfolgreichsten
Filmstars aufsteigen konnte.
"Vom Teufel verführt" heißt im Original "The Rawhide Years" und
erzählt die Geschichte des jungen Riverboat-Spielers Ben Matthews (Tony
Curtis) dessen Mentor Carrico (Donald Randolph) mit gutem Erfolg reiche
Mitreisende auf den Mississippi Dampfern mit seinen Kartentricks
betrügt. Auf einer dieser Fahrten bringen sie einen alten Geschäftsmann
um das ganze Vermögen. Der Großrancher Matt Comfort (William Demarest)
beobachtet mit Sheriff Sommers (William Gargan) das Spiel und ist sich
sicher, dass die beiden Männer falsch spielten, kann es aber nicht
beweisen. Er lässt sich von Ben zu einem Spiel überreden, dass er dann
überraschend gewinnt: Ben hat seine guten Karten nicht gegen ihn
eingesetzt und ihn gewinnen lassen. Dies imponiert dem alten Rancher und
beide treffen sich anschließend in Comforts Kabine, wo Ben eine
Anstellung auf der Ranch in Aussicht gestellt bekommt. Doch soweit kommt
es nicht. Flußpiraten ermorden Comfort und der Verdacht fällt gleich
auf Ben und Carrico. Ben kann zwar fliehen, aber in der Stadt Galena
lyncht man gerne ohne Prozess Verdächtige und so hängt Bens Mentor
ziemlich schnell am Galgen. Ben sagt seiner Liebchen Zoe Fontaine
(Colleen Miller) Adieu und muss sofort verschwinden. Das Mädchen will
aber auf ihn warten. Doch der Geschäftsmann Andre Boucher (Peter van
Eyck), dem auch die Bar gehört, fährt auch auf sein singendes Zugpferd
ab. Es vergeht eine gewisse Zeit, Ben wird Cowboy und tatsächlich hat er
danach die Möglichkeit in Galena den Verdacht gegen ihn auszuräumen.
Auf dem Weg dorthin lernt er den sympathischen Tagedieb Rick Harper
(Arthur Kennedy), der es eigentlich auf die Dollars, die Ben verdient
hat, abgesehen hat. Doch irgendwie kommen sich die beiden Männer auch
freundschaftlich etwas näher. Ben bucht mit seinem neuen Begleiter eine
Passage über den Mississippi. Dann tauchen erneut die Flußpiraten auf..
Ein schöner Technicolorwestern mit einigen netten Einfällen. Eine
indianische Holzfigur wird schließlich den miesen Banditen zum
Verhängnis. Doch bevor sich Ben reinwaschen kann, muss er noch einige
Abenteuer bestehen und auch einige Ganoven aus dem Weg räumen. Dabei
geben der gutaussehende Sunnyboy Tony Curtis und Arthur Kennedy als
liebenswertes Schlitzohr ein sehr gutes Gespann ab. Es ist Arthur
Kennedy, meistens in ernsthaften Rollen besetzt, der hier mit einer
immensen Spielfreude dem Film eine humorvolle Note verleiht. Und die
steht der Geschichte ausserordentlich gut. In einer Schlüsselrolle ist
der deutsche Filmschauspieler Peter van Eyck zu sehen, der leider viel
zu früh starb und mit seiner Rolle als Bimba in Clouzots Nitroglyzerin
Thriller "Lohn der Angst" unvergessen bleibt.
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