Regie: Joseph Kane
Brimstone...
Joseph Kane ist ein in Vergessenheit geratener Regisseur vieler
B-Western. Für die Republic Pictures war er daher ein gefragter Mann. Er
drehte Filme wie "Die Plünderer von Nevada", "Terror über Colorado",
"Apachenschlacht am Schwarzen Berge", "Der Tiger von Utah", "Der Cowboy
von San Antone", "Der letzte Indianer", "Postraub in Central City" oder
"Duell am Apachenpass".
Alles keine ganz großen Meisterwerke des Genres, aber alle wie
gemacht für Westernfans seine Arbeiten wieder neu zu entdecken oder
kennenzulernen.
Ein sehr starker Joseph Kane Western ist beispielsweise
"Brimstone", der in Deutschland den Titel "Mit Pech und Schwefel bekam"
und erst 4 Jahre nach seiner Enstehung im August 1953 in die deutschen
Kinos kam.
Rod Cameron und Forrest Tucker spielten oft in den Republic Western
Seite an Seite, meistens war Rod Cameron der Aufrechte und Forrest
Tucker der Schurke, wenngleich auch oft ein eher sympathischer Schurke.
Den weiblichen Part übernahm Lorna Gray, deren Herz aber für den jungen
Bud Courteen schlägt, der von James Brown (nicht der Soulsänger)
gespielt wird.
Der eigentliche Star in "Brimstone" ist aber Walter Brennan als
rachsüchtiger Rächer Brimston" Pop" Courteen. Der hat drei Söhne, von
denen mindestens Nick (Jim Davis) und Luke (Jack Lambert) genauso
missraten sind wie der dominante Vater und Patriarch. Sein jüngster Sohn
Bud (James Brown) gilt als Weichei und steht unter der Fuchtel von
Paps, der ihn ständig demütigt. Auch die anderen Söhne werden von ihm
nicht gut behandelt, aber sie sind dumm genug es nicht so zu bemerken.
Was keiner weiß: Courteen und seine beiden älteren Jungs rauben
Postkutschen aus. Damit will sich Courteen an den vielen Farmern rächen,
die sich hier in der kleinen Westernstadt Gunslight niedergelassen
haben.
Er ahnt ja nicht, dass sein Jüngster ein Verhältnis mit der
Farmerstocher Molly Bannister (Lorna Gray) hat, die mit ihrem Bruder Tod
(David Williams) gar nicht so weit von der Ranch der Courteens entfernt
wohnt.
Der hiesige Sheriff Henry McIntyre (Forrest Tucker) ist gehörig
unter Druck, weil die Bürger Fahndungserfolge von ihm einfordern. Denn
der Bandit taucht schnell auf und verschwindet wieder - sehr erfolgreich
wie ein Geist und er ist Wiederholungstäter.
Er bekommt einen Tipp, wo sich dieses Phantom aufhalten soll und
reitet mit seinem Deputy Art Benson (Guinn Williams) nach Wolf Creek und
lernt dort den coolen Johnny Tremaine (Rod Cameron) kennen. Der macht
sich zwar verdächtig, aber er kann den Sheriff überzeugen ihm die Stelle
eines Deputy zu geben. Er will den Banditen zeitnah überführen...
In weiten Teilen wirkt "Wie Pech und Schwefel" wie eine
Gangsterstory und alle Figuren haben etwas zu Verbergen. So wird auch
der Zuschauer zum Raten aufgefordert, wer denn nun wirklich dieser
schwarz gekleidete Bandit ist, der Postkutschen überfällt und auch den
Courteens zweimal die Beute abjagt. Es gäbe da mehrere Optionen und
obwohl man es fast erraten kann, tut dies der Spannung überhaupt keinen
Abbruch. Das liegt an der sehr professionellen Machart des Westerns,
Kane weiß wie er sein Publikum bestens unterhalten kann. Und mit Western
Urgestein Walter Brennan in einer seiner Schurkenrollen kann schon gar
nichts schiefgehen.
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