Regie: Jack Arnold
Sheriff-Wahl in Tomahawk....
Trauma und Neurose einer ganzen Dekade sind einigen seiner berühmten
B-Pictures zu finden. Jack Arnolds 50er Jahre Filme wie "Gefahr aus dem
Weltraum", "Der Schrecken vom Amazonas", "Tarantula", "Der Schrecken
schleicht durch die Nacht" oder "Die unglaubliche Geschichte des Mr. C"
wurden allesamt anerkannte Genreklassiker.
Weniger bekannt sind seine Western, aber auch die können sich sehen
lassen. Während er in "Des Teufels Lohn" oder "Auf der Kugel stand kein
Name" auch auf die Psychologie ein großes Augenmerk legte, ist der 1955
entstandene "Duell mit dem Teufel" (Original: The Man from Bitter Ridge)
eher ein konventioneller Vertreter seiner Gattung. Was aber nicht
heißen soll, dass der Film in Eastmancolor nicht auch seine Höhepunkte
hätte.
Es sind nämlich einige Handlungsstränge vorhanden, die erst langsam
ineinander übergreifen. Da wäre einmal ganz am Anfang ein
Postkutschenüberfall. Einer der Banditen bemerkt, dass ein junger
Fahrgast seine auffälligen Cowboystiefel ansieht. Könnte der Cowboy ihn
erkannt haben ? Er erschießt den möglichen Zeugen kurzerhand brutal in
den Rücken. Die Bande verschwindet. Sehr schnell wird klar, dass der
Mörder einer der vier Jackman Brüder ist. Die Jackmans sind gerade dabei
das Städchen Tomahawk zu übernehmen. Geld scheffeln sie sich durch
viele Raubüberfälle und Ranse Jackman (John Dehner), der älteste der
Brüder will Sheriff werden und damit auch den alten, bewährten Sheriff
Walter Dunham (Trevor Bardette) absetzen. Dieser hat sich nicht gerade
die Gunst der Rinderbarone erworben, denn er versucht immer wieder den
Streit mit den Schafzüchtern zu deeskalieren.
Zur gleichen Zeit kommt auch ein Fremder (Lex Barker) aus San Francisco
in die Gegend. Er wird zuerst mal von den anderen Jackmans (Ray Teal,
Warren Stevens, Myron Healey) bezichtigt einer der Postkutschenräuber zu
sein. Damit wollen sie den Verdacht von sich selbst lenken, denn die
drei Galgenvögel erledigen die Drecksarbeit für ihren feinen großen
Bruder, der sich für höhere Ämter berufen fühlt. Die Bürger wollen
gleich jemanden hängen sehen, das kann Sheriff Dunham gerade noch
abwenden. Auch die schöne Schafzüchterin Holly Kenton (Mara Corday) kann
durch ihre Aussage dem fremden Mann helfen. Dieser Jeff Carr ist in
einer geheimen Mission in Tomahawk tätig, dazu muss er die Schafzüchter
aufsuchen. Nach einem Zweikampf mit Alec Black (Steven McNally), dem
Führer der Schafzüchter, werden die beiden Männer schnell zu Freunden,
da aber im Western auch die Liebe nicht zu kurz kommen darf, muss sich
Holly Kenton zwischen diesen beiden Männern entscheiden...
Das klingt nach einem ziemlich konventionellen Film und tatsächlich ist
"Duell mit dem Teufel" sehr konventionell inszeniert. Aber durch die
gute Figurenzeichnung der Nebenrollen bietet der Western mehr als nur
einen Kampf mit dem Bösen und der Gewinn der Frau. Diese macht ja zuerst
einen äusserst starken Eindruck als selbstbewusster Charakter, am Ende
schmachtet sie allerdings in den Armen des starken Mannes, der sie
gewinnen konnte. Die Figur des alten Sheriffs, der gar nicht amtsmüde
ist, wurde gut gezeichnet, ebenso macht auch John Dehner als korrupter
Gangster und Kopf einer Bande einen gute Figur. "Duell mit dem Teufel"
bietet mehrfach Prügeleien und diverse Schießereien sowie wilde
Verfolgungsjagden. In Tomahawk ist echt was los. Lex Barker fackelt
natürlich nicht lange mit dem Flirt und fragt gleich bei der ersten
Begegnung seine Traumfrau "Sie könnten mir aber wenigstens sagen, ob sie
verlobt oder verheiratet sind"...ist sie nicht, allerdings wirbt der
Schafzüchter Alec Black schon lange um sie und er meint auch immer noch
eine Chance zu haben. Es ist auch sehr interessant den jungen Old
Shatterhand in einer seiner früheren Westernrollen zu sehen.
Unterhaltsam ist dieser Jack Arnold Film auf jeden Fall.
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