Regie: Budd Boetticher
Der Feigling...
Erst in
den 80er Jahren wurde Hollywood Regisseur Bud Boetticher und seine
zahlreichen B-Western von der Filmkritik wiederentdeckt. "Der Mann von
Alamo" entstand im Jahr 1952, kurz nach "Seminola" mit Rock Hudson und
Anthony Quinn. Auch für "Der Mann von Alamo" konnte mit Glenn Ford ein
bekannter und beliebter Hollywood Star verpflichtet werden. Er spielt
den tragischen Helden John Stroud, der bei der Verteidigung der zum Fort
ausgebauten Mission Alamo in San Antonio im Jahr 1836 als Soldat auf
der Seite der Texaner kämpft.
Da fünf
der Soldaten eine Farm sowie Frau und Kinder besitzen, beschließt diese
Gruppe das Los bestimmen zu lassen, wer der entscheidenden Schlacht
fernbleibt und sich stattdessen um die Hinterbliebenen aller Fünf
kümmern muss. Das Los fällt auf den Pechvogel Stroud, der nun nicht fürs
Vaterland Texas im Freiheitskampf sterben darf - sondern von allen
Verteidigern, die ihr leben lassen, als Feigling angesehen wird.
Doch Stroud findet die Farmen zerstört vom Feind vor - auch seine
Farm ist niedergebrannt und die Familie wurde getötet. Der Nachbarsjunge
Carlos (Marc Cavell) hat durch die Mörder auch seinen Vater verloren
und ist nun Waise. Er kann Stroud aber den Hinweis geben, dass die
Verbrecher keine Mexikaner waren. Mit dieser Nachricht geht Stroud in
die stadt, wo gerade die Nachricht verkündet wurde, dass die Verteidiger
von Alamo im Kampf gefallen sind. Natürlich hat sich Strouds angebliche
Feigheit schon herumgesprochen und der Mob würde ihn nur zu gerne
lynchen. Lieutenant Lamar (Hugh O´Brien) kann dies gerade noch
verhindern, obwohl er auch nichts übrig hat für solche Männer. Er wird
zur Sicherheit mal ins Gefängnis gesteckt, dort ist auch einer der Wade
Bande, ein gewisser Dawes (Neville Brand) inhaftiert. Carlos erkennt in
diesem Mann einer der Mörder von Strouds Familie. Es gelingt stroud das
Vertrauen des Gangsters zu gewinnen und bei einem Ausbruch schließt er
sich der Bande an. Dies bringt ihm auch den Verdacht eines Gangsters und
Verräters ein. Doch Stroud hat ein anderes Motiv: Rache und seinen
Namen wieder reinwaschen. Wenn ihm dies gelingt, dann kann er vielleicht
das Herz der schönen Beth Anders (Julie Adams) erobern, die sich
inzwischen dem Waisenjungen Carlos angenommen hat und mit anderen
Flüchtlingen in einem Treck die Stadt verlässt. Jess Wades (Victor Jory)
will dem Treck natürlich auflauern, weil die Gold mit sich führen...
Ein Western mit vielen Handlungssträngen, die fast wieder untypisch
für einen B-Film sind und mit einer exzellenten Kameraarbeit von
Routinier Russell Metty, der insgesamt 11 Filme von Douglas Sirk optisch
perfekt verschönerte und für "Spartacus" sogar den Oscar bekam. Was ein
bisschen stört ist der Unwille des Antihelden Stroud sein Motiv
aufzuklären, stattdessen lässt er sich lange Zeit als Feigling
vorführen. Nur Carlos, der Junge, der ihn nun zum Vater haben will,
verteidigt ihn. Er selbst wird erst durch seine Taten dann wieder
reingewaschen, am Ende erkennt auch Lieutenant Lamar wie Heldenhaft
dieser Stroud tatsächlich ist. Von wegen Feigling von Alamo.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen