Regie: Leslie Fenton
Texas Rangers in Technicolor...
Aufmerksame Westernliebhaber werden sicher schnell bemerken, dass
Leslie Fentons 1949 gedrehter Genrebeitrag "Die Todesreiter von Laredo"
ein Remake des 1936 inszenierten schwarz weiß Western "The Texas
Rangers" von King Vidor. Dort spielten Fred McMurray, Jack Oakie und
Lloyd Nolan das Banditentrio, in Fentons Technicolor Fassung beweisen
William Holden, Macdonald Carey und William Bendix ihr Können. Für
William Holden kam ein Film später der große Durchbruch - er brillierte
in Billy Wilders grandiosem "Sunset Boulevard" an der Seite von Gloria
Swanson in der Rolle als Drehbuchautor Joe Gillis, der von der
Stummfilmikone Norma Desmond ermordet wird.
Der Oscar ließ dann auch nicht lange auf sich warten. Er wurde
ausgezeichnet für "Stalag 17" und ging als Preisträger mit einer sehr
kurzen Dankesrede "Thank you" in die Oscargeschichte ein. Erst 1968
wurde dies von Alfred Hitchcocks "Thanks" noch unterboten, als dieser
den Irving G. Thalberg Memorial Award bekam.
Ein Trio von Outlaws - Jim Dawkins (William Holden), Lorn Reming
(Macdonald Carey) und Reuben "Wahoo" Jones (William Bendix) - raubt
immer wieder Postkutschen aus. Dabei gehen sie sehr raffiniert vor.
Einer der Gauner hat sich meistens als Kutscher engagieren lassen. Doch
die drei Banditen haben auch gute Eigenschaften. So kommen sie der
jungen Rannie Carter (Mona Freman) zur Hilfe, die mit ihrem Onkel die
kleine Farm verteidigt, die von rücksichtslosen Charley Calico (Alfonso
Bedoya) und seiner Bande ausgeraubt wird. Leider wird der Onkel bei der
Schießerei getötet und das junge Mädel hat keinen Menschen mehr, der
sich um sie kümmert. Mit ein bisschen Geld kann der alten Farmer Pop
Lint (Clem Bevans) überredet wird, die vorlaute Göre aufzunehmen. Bei
einer erneuten Diebestour wird das Trio getrennt und Lorn reitet alleine
weiter. Er lebt weiterhin vom Verbrechen. Seine beiden Partner helfen
mehr oder weniger aus Versehen den Texas Rangers und eh sie es
registrieren, sind sie auch schon als Gesetzeshüter vereidigt. Als sie
sich wieder treffen ist die Freude groß. Doch Lorn möchte natürlich aus
der Tatsache, dass seine Kumpane nun Texas Rangers sind, seine Vorteile
ziehen. Die beiden anderen verschließen eine Weile die Augen vor Lorns
Aktivitäten, schließlich ist Calico immer noch der schlimmere Bösewicht.
Natürlich wird die Freundschaft irgendwann auf eine harte Probe
gestellt. Denn Jim und Reuben wollen den guten Weg, den sie
eingeschlagen haben, weitergehen. Lorn denkt aber nicht daran sein
Banditenleben aufzugeben. Im Gegenteil: Er will immer mehr. Natürlich
taucht auch das Mädchen wieder auf und sie muss sich nun zwischen dem
guten und dem bösen Kerl entscheiden...
Ein Film über Männerfreundschaften, die auf die Probe gestellt
wird. Einer der Männer ist aber von der dunklen Seite besessen und als
Lorn spielt Macdonald Carey eine seiner besten Rollen. Er ist dem
aufsteigenden Star William Holden immer ebenbürtig und die beiden Typen
könnten nicht unterschiedlicher ist. Es ist dann William Bendix, der
große Nebendarsteller aus zahlreichen Film Noirs, der dafür sorgt, dass
der Bruch der beiden Freunde komplett vollzogen wird und es zum
Westernshowdown kommt.
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