Mittwoch, 6. Oktober 2021

Der brennende Pfeil (The Charge at Feather River)


Regie: Gordon Douglas

Von den Cheyenne entführt...

In seinem 1953 entstandenen Film "Der brennende Pfeil" behandelt Regisseur Gordon Douglas ein Thema, das später auch die John Ford Klassiker "Der schwarze Falke" oder "Zwei ritten zusammen" behandelten. Die Suche nach von Indianern verschleppten Weißen und in allen drei Fällen sind es Frauen, die entführt sind oder vielleicht auch tot.
Bereits sein Vorgängerwestern "Bis zum letzten Atemzug" mit Gregory Peck in der Hauptrolle war ein überzeugender Genrebeitrag und der in 3D konzipierte "Der brennende Pfeil" ist ebenso eine kleine Perle des B-Western.
Leider ist das Bild der DVD tatsächlich sehr schwach, aber es wirkt in vielen Szenen - wenn Pfeile, Lanzen oder andere Waffen zum Einsatz kommen und in Richtung Gegner geworfen werden - dass die Waffen direkt aufs Publikum fliegen. Und die Musik von Max Steiner steigert das ultimative Western Feeling natürlich noch zusätzlich. Zur seiner Zeit spielte "The Charge of the Feather River" gute 3,65 Millionen Dollar ein.
Westernfans wird vielleicht auch die ähnliche Grundkonstellation zu Sam Peckinpahs "Major Dundee" auffallen, denn der Anführer der Befreiungsaktion rekrutiert seine Männer aus einem Trupp von straffällig gewordenen Soldaten.
Miles Archer, gespielt von Guy Madison, war mal früher Captain der Armee, hat aber seinen Dienst quittiert und ist nun Zivilist. Allerdings auch der einzige Mann, der diese Aktion erfolgreich ausführen kann.
Zuerst lehnt er ab als die Armee auf ihn zukommt. Doch als er erfährt, dass die beiden Frauen Anne (Helen Westcott) und Jennie (Vera Miles) die Schwestern seines treuen Untergebenen Johnny McKeever (Ron Hagerthy) aus dem Bürgerkrieg sind, ändert er seine Meinung über das Himmelfahrtskommando und rekrutiert eine Schar von straffälligen Soldaten, die sich als Büffeljäger getarnt ins Land der Indianer begeben müssen. Die Rettungsaktion steht unter keinem guten Stern - Sergeant Charlie Baker (Frank Lovejoy) will mit Private Ryan (Steve Brodie) abrechnen, da er davon überzeugt ist, dass der Untergebene ein Verhältnis mit seiner Frau (Vivian Mason) hat.
Als die Truppe das Indianerdorf erreicht und es tatsächlich gelingt die beiden Frauen zu befreien, gibts die große Überraschung. Die beiden Schwestern wollen aus ganz unterschiedlichen Gründen bei den Cheyenne bleiben. Die ältere Anne fürchtet den Klatsch und die Diskriminierung durch die Weißen und die jüngere Jennie ist inzwischen eine Indianerin geworden und soll in Kürze den Häuptling Chief Thunder Hawk (Fred Carson) heiraten. Damit ist auch sicher, dass die Indianer die Verfolgung aufnehmen werden...
 
Ein Erfinder in der Truppe sorgt immer mal wieder für humorige Einlagen, wenn er den Whisky seines Kameraden trinken will und der ihm partout einen Korb gibt. Ein lungenkranker Journalist ist ebenfalls dabei - er malt gerne und fertigt auf der abenteuerlichen und gefährliche Reise zahlreiche Skizzen über den Wilden Westen an. Obwohl Guy Madison gar nicht besonders hervorsticht, lässt er zu keiner Zeit Zweifel aufkommen, dass er der Chef der Truppe und auch Chef dieses waghalsingen Unternehmens ist. Er ist der Mann, der Vertrauen ausstrahlt und auch der Zuschauer legt das Schicksal vertrauensvoll in die Hände des gutaussehenden Westernhelden. Natürlich wird er bemerken, dass eine der Schwestern immer mehr gefällt. Ein sehr interessante Frauenfigur spielt auch Vera Miles als Indianerin Jennie. Sie spielt natürlich auch in "Der schwarze Falke" mit - dort allerdings ist sie eine Farmerstochter, die auf ihren Angebeteten wartet. Den Part des von den Indianern entführten Mädchens übernahm Natalie Wood. Ähnliche Rollen, aber dennoch unterschiedlich: Beide Frauenfiguren wollen bei den Indianern bleiben. Natalie Wood entscheidet sich am Ende - wie auch Helen Westcott - für die weiße Zivilisation. Dagegen setzt Vera Miles ihr Leben aufs Spiel um wieder zu ihrem Volk - den Cheyenne - zurückzukehren.

Bewertung: 7,5 von 10 Punkten. 

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