Die besten B-Western aller Zeiten
Montag, 2. Dezember 2024
Western Patrouille (Incident at Phantom Hill)
Regie: Earl Bellamy
Gold im Land der Komantschen...
Der Wilde Westen im Jahr 1865: Der amerikanische Bürgerkrieg steht kurz vor seinem Ende. Die Nordstaaten-Armee unter der Führung von Lieutenant Jim Martin (Frank Leo) und Lieutenant Adam Long (Tom Simcox) transportiert Goldbarren im Wert von 1 Million Dollar. Unterwegs geraten sie in einen Hinterhalt einer Truppe von Konföderierten, die vom Banditenführer Barlow (Dan Duryea) angeführt wird.
Die Männer der Nordstaaten müssen alle ihr Leben lassen, lediglich Long kommt verletzt davon.
Doch vom Gold fehlt jede Spur, Barlow muss es inmitten der Wüste in einem Reservat der Komantschen versteckt haben.
Als die Südstaaten kapitulieren, kehrt wieder Recht und Ordnung ein. Captain Matt Martin (Robert Fuller), der Bruder des gefallenen Leutnants erhält von General Hood (Paul Fix) den Undercover Auftrag nach dem Gold zu suchen.
Nachdem Oberschurke Barlow geschnappt und zum Tode verurteilt wurde, bietet er ein Geschäft an: seine Freilassung gegen Preisgabe des Ortes, an dem das Geld vergraben wurde
Begleitet wird Martin ausserdem von Adam Long, von Dr. Hanneford (Linden Chiles), dem Indianerhasser Otto Krausman (Claude Atkins) und dem älteren 0´Rourke (Noah Berry).
Bereits beim ersten Halt in einem harmonischen Westernstädtchen bekommen die Männer Ärger mit dem Sheriff (Don Collier). Dieser erzwingt, dass die Männer ab sofort mit der Prostituierten Memphis (Jocelyn Lane) reisen müssen. Die Frau soll nach Santa Fe gebracht werden.
Keine leichte Aufgabe, denn zuerst soll die Frau an einer Poststation abgesetzt werden. Dort machen sie Bekanntschaft mit dem dubiosen Händler und Besitzer der Station (William Phipps) sowie drei goldgierigen Halunken (Denver Pyle, Mickey Finn, Dave Dunlap), so dass es Martin nicht übers Herz bringt die blonde Schöne ihrem Schicksal zu überlassen.
Was die Reise dann umso erschwerter macht, denn um die Mission zu erfüllen, gehts ab ins Komantschenland... Earl Bellamy drehte "Western Patrouille" im Jahr 1966. Dabei ist ihm ein recht spannender und stimmungsvoller Genrevertreter gelungen, der zwar nicht zu den großen Meisterwerken seiner Gattung zählt, aber der eine gute Portion stimmungsvolles Westernflair vermittelt und trotz der einfachen Geschichte (Himmelfahrtskommando gegen Indianer, Banditen und Feinde aus den eigenen Reihen) ohne Längen unterhält und trotz der 45 Jahre auf dem Buckel keineswegs angestaubt wirkt.
Natürlich ist Robert Fuller, damaliger Teenieschwarm, alles andere als ein markanter Westerner - aber er macht seine Sache solide und mit Dan Duryea wird sogar ein vorzüglicher Bösewicht ins Renenn geworfen.
Bild und Ton lassen dank Koch Media wieder mal keine Wünsche offen.
Bewertung: 7 von 10 Punkten.
Apachenschlacht am Schwarzen Berge (Oh Susanna)
Regie: Joseph Kane
In der Kavallerie...
Joseph Kanes 1951 entstandener B-Western "Apachenschlacht am
Schwarzen Berge" heißt im Original "Oh Susanna" und sollte an den
Riesenerfolg von John Fords Kavallerietrilogie "Bis zum letzten Mann"
(1948),"Der Teufelshauptmann" (1949) und "Rio Grande" (1950)
anschließen.
Das Budget war allerdings viel niedriger und die Macher mussten mit
200.000 Dollar auskommen, auch die Drehzeiten von lediglich 3 Wochen
ließ keinen Zweifel aufkommen, dass der Film eine Fließbandarbeit war.
Das Drehbuch zu "Apachenschlacht am Schwarzen Berge" schrieb Joseph
Kanes Regiekollege Charles Marquis Warren, der einige interessante
Skizzierungen des Soldatenlebens im Fort mit in die Handlung einpflegt.
Auch wenn sich der deutsche Titel etwas reißerisch anhört, ist er
aber inhaltlich falsch. Denn die Indianer, die sich auf dem Kriegspfad
befinden, sind keine Apachen, sondern Sioux.
Die Geschichte spielt 1875 und man hat sich mit dem Stamm der Sioux
durch Verträge geeinigt, so nun schon längere Zeit Frieden. Und der bei
seinen Männer äusserst beliebte Captain Web Calhoun (Rod Cameron) tut
auch alles Erdenkliche, dass der Vertrag auch von den Weißen eingehalten
wird. Die Kämpfe zwischen Weißen und Indianern sind zwar beendet, aber
das noch neue Friedensabkommen steht immer noch auf wackligem Fuß. Jeder
kleinste Zwischenfall könnte ein neues Aufflammen von Aggressionen
sein. Die Soldaten sind daher überall in diesen Grenzgebieten
stationiert. Eine Nachricht ist allerdings mehr als brisant. Es hat sich
herumgesprochen, dass in den schwarzen Bergen von Dakota, direkt im
Indianerterritorium, Gold liegen soll. Dies bewirkt, dass viele
Neubürger mit ihren Planwagen - trotz aller Warnungen und trotz der
Gefährlichkeit - ins Reservat der Sioux eindringen, um dort nach Gold zu
suchen. Calhoun versucht die Goldsucher unter Kontrolle zu halten,
seine Empathie für die Indianer wird aber von seinem Vorgesetzen
Lieuntenant Unger (Forrest Tucker) eher belächelt. Der Oberst wartet nur
darauf, dass die Rothäute wieder angreifen und es kommt zu verbalen
Feindseligkeiten zwischen dem Vorgesetzten und seinem Untergebenen.
Probleme macht auch Calhouns Mädchen Lia Wilson (Adrian Both), die für
den zwielichtigen Saloonbesitzer Ira Jordan (Jim Davis) und sich
verändert hat. Sie reagiert abweisend und scheint mit mehreren Männern
zu flirten. Beim Ball für den neuen Offizier Cutter (John Compton) ist
dies besonders stark zu spüren. Als Ira als Gast den Raum betritt, wird
sie von den anderen Frauen offen abgelehnt. Bevor die Indianer unter der
Führung von Häuptling Pactola (Pedro de Cordoba) das Fort angreifen,
gibts einige Episoden mit diversen Soldaten (u.a. Chill Wills, William
Ching, Wally Cassell, Douglas Kennedy, William Hade, Jimmy Lydon) ....
Joe Hembus übte starke Kritik an dem Kavalleriewestern und sah in "Oh Susanna" lediglich einen billigen Abklatsch von "Fort Apache". Tatsächlich gibts auch ein paar Ähnlichkeiten, aber auch viele Unterschiede. Rod Cameron und Forrest Tucker sind ein gut eingespieltes Duo, die gut spielen, obwohl ihre Figuren leider ein bisschen eindimensional und nur wenig nuanciert sind.
Joe Hembus übte starke Kritik an dem Kavalleriewestern und sah in "Oh Susanna" lediglich einen billigen Abklatsch von "Fort Apache". Tatsächlich gibts auch ein paar Ähnlichkeiten, aber auch viele Unterschiede. Rod Cameron und Forrest Tucker sind ein gut eingespieltes Duo, die gut spielen, obwohl ihre Figuren leider ein bisschen eindimensional und nur wenig nuanciert sind.
Entscheidung am Big Horn (The Great Sioux Massacre)
Regie: Sidney Salkow
Custers letzte Schlacht...
Sidney Salkows Western "Entscheidung am Big Horn" aus dem Jahr 1965
ist zwar optisch ein attraktiver Western. Die Kameraarbeit von Irving
Lippman ist eindeutig ein Plus dieses Films, leider hat er aber auch
eklatante Schwächen . Zum einen ist die Dramaturgie etwas holprig und
einige Aussagen eher etwas gewagt. Denn hätte Custer am Little Big Horn
gesiegt, wäre er wahrscheinlich der nächste amerikanische Präsident
geworden. So die Aussage, die der Film propagiert. Desweiteren ist die
Figurenzeichnung sehr oberflächlich und auch irritierend. So wandelt
sich Custer vom Indianerfreund zum Befehlshaber dieses riesigen
Massakers, das mit einer Schlappe für die US-Armee endet und wo er
selbst den Tod finden. Auch der Fährtenleser Dakota ändert sich ins
krasse Gegenteil. Zuerst ein Mann, der am liebsten alle Rothäute tot
sehen würde, wandelt er sich irgendwann zum Guten, ohne dass der
Zuschauer die Beweggründe für den Wandel der Protagonisten erfährt und
logisch nachvollziehen kann.
Custer geht zwar irgendwann in die Politik, nachdem er jahrelang
vorher die Indianeragenten der Ausbeutung bezichtigt hatte und auch in
Washington seine klage erhob. Als er kein Gehör findet, ordnet er seine
liberale Gesinnung dem Prestige und der Publicity unter und versucht
durch die große Schlacht auch die größte Macht und den größten Einfluss
zu erlangen.
Der Film beginnt beim Untersuchungsausschuss über die legendäre
Schlacht. Dort ist das Verhalten von Major Marcus Reno (Joseph Cotten)
angeklagt, dem vorgeworfen wird Custer bei der Schlacht nicht angemessen
unterstützt zu haben. Captain Bill Benton (Darren McGavin) wird in den
Zeugenstand gerufen und es ist auch Benton, der seine Version der
"wahren Geschichte" zu erzählen.
Benton holt lange aus und beginnt mit seiner Ankunft im Wilden
Westen, wo seine Abteilung die Frau (Louise Serpa) des örtlichen Agenten
Mr. Turner (Stacey Harris) begleitet. Sie werden von den Lakota Sioux
angegriffen, die die Frau und die Kinder von Turner entführen. Mit
diesen Geiseln versuchen die Häuptlinge Sitting Bull (Michael Pate) und
Crazy Horse (Iron Eyes Cody) bessere Lebensbedingungen zu bekommen. Es
gelingt dem kommandierenden Offizier Oberstleutnant George Armstrong
Custer (Philip Carey) mit Hilfe von Major Reno und Captain Benton die
Indianer zu überlisten und die Frau frei zu bekommen. Dennoch setzt sich
Custer für die Stämme ein und äussert Verständnis für die Indianer,
denn er weiß, dass dringend etwas getan werden muss um Krieg zu
vermeiden. Auch Benton hat Sorgen, denn seine Verlobte Caroline (Julie
Sommars) ist die Tochter von Reno und der mag ihn nicht sonderlich.
In Washington findet Custer jedoch wenig
Gehör und zerstört vorerst seine militärische Karriere, indem er formell
viele Politiker der Korruption beschuldigt - Custer soll in der Folge
vor ein Kriegsgericht gestellt werden. Nun soll Benton das Kommando über
die 7. Kavallerie übernehmen, doch er lehnt ab. Inzwischen erhält
Custer das Angebot Kandidat für die Präsidentschaft der Vereinigten
Staaten zu werden. Doch es braucht für den Erfolg in dieser Sache eine
Kriegsheld, der die Indianer besiegt. Er kehrt als Befehlshaber zurück,
verschwunden ist seine Empathie. Er gibt dem Befehl die Indianer
anzugreifen...
Die guten Darsteller wie Joseph Cotten oder Darren McGavin haben in
"Entscheidung am Big Horn" kaum die Gelgenheit sich schauspielerisch zu
profilieren. Zu oberflächlich sind ihre Rollen angelegt, was leider
auch den Film im Mittelmaß des Genres belässt. Dabei wäre gerade diese
Schlacht am Big Horn eine klasse Ausgangslage für einen epischen
Geschichtsfilm. So bleibt der Film von Sidney Salkow hinter den
Erwartungen zurück.
Bewertung: 6 von 10 Punkten.
Mittwoch, 7. Dezember 2022
Die Nacht der Abrechnung (The Stand at Apache River)
Am Apachenfluß umzingelt...
"Die Nacht der Abrechnung" ist ein Western aus dem Jahr 1953, der
von Lee Sholem inszeniert wurde - im Original heißt der Film "The Stand
at Apache River". Dieser Name passt auch besser zu der Handlung als der
eher nichtssagende deutsche Verleihtitel. Als Sheriff Lane Dakota ist
Stephen McNally zu sehen. McNally wurde durch seine Rolle als böser
Bruder von James Stewart in Anthony Manns "Winchester 73" bekannt und
wurde in diesem Genre auch sehr oft eingesetzt. Dabei war er sowohl als
Held als auch als Schurke einsetzbar und machte eine gute Figur als
geläuterter Spieler in "Trommeln des Todes" oder als unglücklich
verliebter Sheriff in "Schüsse in New Mexiko", den er zusammen mit dem
damaligen Jungstar Audie Murphy drehte.
In "Abrechnung am Apachenpass" spielt er den Sheriff, der eine
ganze andere Meinung vertritt als Colonel Morsby (Hugh Marlowe) von der
US-Armee. Wie so oft geht es um Indianer, die aufbegehren, weil sie in
ihren Reservaten schlecht behandelt werden. Man hatte ihnen ja
versprochen, dass es Ihnen gut gehen würde. Aber die Armee hat
Versprechen gemacht, um die Indianer umzusiedeln. Nun hungern sie und
viele wollen diese Ungerechtigkeit nicht mehr hinnehmen. Auch Häuptling
Cara Blanca (Edgar Barrier) will Antworten vom weißen Mann und ist es
seinem Stamm als Häuptling schuldig bessere Bedinungen zu bekommen und
zwar schnell. Mit friedlichen Gesinnungen geht das kaum, deshalb haben
die Indianer das Kriegsbeil ausgegraben und belagern eine kleine
Postkutschenstation am Apache River. Colonel Morsby hat bereits
veranlasst, dass die Armee aufgestockt wird. Man will die Indianer
zwingen wieder in die Reservate zu gehen. Morsby beschuldigt sie, dass
sie bereits fünf Siedler ermordet haben. Sheriff Lane Dakota ist dabei
nur zufällig in dieser Absteige, weil er den Banditen Greiner (Russell
Johnson) gejagt und überwältigt hat. Er ist sich sicher, dass Greiner
ein Mörder und Räuber ist. Beweisen kann er es nicht, denn der verletzte
Greiner beharrt auf seine Unschuld und braucht erst mal Pflege. Mit
Morsbys harter Linie in der Indianerfrage kann sich der Sheriff gar
nicht anfreunden, er nimmt die Position der Apachen ein. In der Station
hält sich auch die hübsche Valerie Kendrick (Julie Adams) auf, die sich
demnächst verloben will und für die frustrierte Mrs. Kenyon (Jaclynne
Greene), mit ihrem Mann Besitzerin der Station, ein willkommener
Lichtblick im tristen Alltag darstellt. Ehemann Tom (Hugh O´Brien) kann
seiner Frau nur wenig bieten, was sich auch an ihrem Verhalten bemerkbar
macht. Sie flirtet mit dem ebenfalls anwesenden jungen Hatcher (Jack
Kelly). Dann beginnt auch schon der erste Angriff der Indianer....
"Die Nacht der Abrechnung" bietet dem Westernfan sicherlich nichts Neues, aber er unterhält sehr gut und hat ein gutes Westernflair. Dabei zeigt er die Figuren, die in der Falle sitzen, während sich draußen die Indianer positionieren und sie umzingeln. Ein Ausbruch ist gefährlich, wird dann aber dennoch gewagt.
"Die Nacht der Abrechnung" bietet dem Westernfan sicherlich nichts Neues, aber er unterhält sehr gut und hat ein gutes Westernflair. Dabei zeigt er die Figuren, die in der Falle sitzen, während sich draußen die Indianer positionieren und sie umzingeln. Ein Ausbruch ist gefährlich, wird dann aber dennoch gewagt.
Bewertung: 7 von 10 Punkten.
Mittwoch, 27. Oktober 2021
Patrouille Westwärts (Escort West)
Regie: Francis D. Lyon
Reise durch verbranntes Land
Kameramann William Clothier (Bis zum letzten
Mann, Der Siebente ist dran, Alamo, Die Comancheros, Liberty Valance,
Cheyenne, Der Mann vom großen Fluß) ist ein Meister der Bildgestaltung.
Auch der B-Western "Patrouille Westwärts" aus dem Jahr 1959 profitiert
von seinem Talent und hebt den in schwarz-weiß gedrehten Film über den
Durchschnitt. Im Original heißt der Film "Escort West" und sein
Regisseur ist Francis D. Lyon, der als Filmeditor mehr Erfolg
verzeichnen konnte wie als Regisseur. Zusammen mit seinem Kollegen
Robert Parrish bekam er 1946 den Oscar für den besten Schnitt in Robert
Rossens Film Noir "Jagd nach Millionen".
"Escort West" spielt nach dem Bürgerkrieg. Ein ehemaliger Offizier
der Konföderierten versucht mit seiner kleinen Tochter in seine Heimat
nach Oregon zu gelangen. Dieser Ben Lassiter (Victor Mature) und seine
Tochter Abbey (Reba Waters) müssen von Nevada durch das Territorium der
Modoc-Indianer. Eine gefährliche Reise, wie sich bald herausstellen
wird. Die Landschaft wirkt fremd und bedrohlich und als Besiegter des
Bürgerkriegs schlägt dem Mann auch der Hass der Unionsanhänger entgegen.
An der Fennimans Station machen die beiden Reisenden Halt, es gibt dort
eine Mahlzeit, ein Bad und man kann Vorräte aufladen. Auch eine Gruppe
von Unionssoldaten unter der Führung des Lieutenant Weeks (John Hubbard)
hat dort Halt gemacht. Sie haben Geld für die Armeebediensteten bei
sich, auch die beiden sehr unterschiedlichen Schwestern Beth (Elaine
Stewart) und Martha Drury (Faith Domergue) reisen mit den Soldaten. Beth
ist mit einem Captain Howard Poole (William Ching) verlobt. Die Truppe
hofft sehr bald auf dessen Patrouille zu treffen. Was die Reisenden
nicht wissen: Poole und seine Männer sitzen fest, da sie von Indianern
umzingelt sind. Auch die Reisegruppe befinden sich in großer Gefahr, da
die Indianerstämme sich auf dem Kriegspfad befinden. Die Fenimans
(Claire du Prey, Sid Saylor), Besitzer der kleinen Station, sind
unpolitisch und heißen alle Leute willkommen. Martha dagegen, die ihren
Verlobten im Krieg verloren hat, hasst die Südstaatler und empört sich
weil Lassiter und seine Tochter bedient werden. Dann brechen die
Soldaten auf, wenig später auch Vater und Tochter. Die beobachten in der
Nacht ein paar betrunkene Modoc-Krieger. Es wird offensichtlich, dass
die Indianer die Station angegriffen haben. Lassiter beschließt die
Eskorte von Lieutenant Weeks vor der Gefahr zu warnen...
Eine Reise durch eine menschenfeindliche Umgebung, weil der Mensch den Mensch als Feind auserkoren hat. Ein Film über Hass, aber auch über Mut - denn der Offizier der Südstaaten kann über sich hinauswachsen und mit Mut überzeugen. Er wird natürlich wieder auf die beiden Frauen treffen, die Eine wird von seinem Mut beeindruckt sein, die Andere wird emotional immer instabiler.
Eine Reise durch eine menschenfeindliche Umgebung, weil der Mensch den Mensch als Feind auserkoren hat. Ein Film über Hass, aber auch über Mut - denn der Offizier der Südstaaten kann über sich hinauswachsen und mit Mut überzeugen. Er wird natürlich wieder auf die beiden Frauen treffen, die Eine wird von seinem Mut beeindruckt sein, die Andere wird emotional immer instabiler.
Regisseur Lyon hat einen sehr straffen und aufregenden kleinen
Western geschaffen, der sowohl Action als auch Atmosphäre bietet. Das
Drehbuch wurde von dem Schauspieler Leo Gordon geschrieben, der in sehr
vielen Western mitspielte. Ausführender Produzent war kein Geringerer
als der große John Wayne.
Bewertung: 8 von 10 Punkten.
Bewertung: 8 von 10 Punkten.
Montag, 25. Oktober 2021
Dieser Mann weiß zuviel (Riding Shotgun)
Regie: Andre de Toth
Wutbürger in Deep Water....
"Dieser Mann weiß zuviel" entstand 1954 und ist einer der Western,
die das Gespann Andre de Toth und Randolph Scott gemeinsam drehten.
Dabei gerät Scott als Postkutschenbegleiter Larry Delong in einen üblen
Verdacht. Der Film basiert auf der 1942 erschienen Kurzgeschichte
"Riding Solo" von Kenneth Taylor Perkins. Ungewöhnlich an der
Inszenierung ist auch, dass die Hauptfigur als Off Stimme ihre inneren
Gedanken preisgibt. Die Kameraarbeit von Bert Lawrence Glennon kommt
dabei vorzüglich zur Geltung. Sie unterstreicht, dass es sich bei dem
Ort Deep Water, dort spielt der Großteil des Films, um einen sehr
beengten Raum handelt. Im wahrsten Sinne des Wortes. Aber vorher muss
der Bandit Dan Marady (James Milican) die Ein Mann Eskorte Delong außer
Gefecht setzen. Marady und Delong kennen sich von früher und Delong ist
schon lange hinter diesem Mörder her. Der hat vor Jahren bei einem
Postkutschenüberfall Delongs Schwester und deren kleinen Jungen
erschossen. Und seit dieser Zeit sinnt Delong auf Rache. Er weiß, dass
die Bande irgendwann zuschlagen wird, um einen Postkutsche auszurauben
und irgendwann wird er als Begleiter womöglich genau zur richtigen Zeit
an der richtigen Stelle sein. Nur haben die Banditen bereits entdeckt,
dass Delong mitreist und man lockt ihn mit List von der Kutsche fort in
einen Hinterhalt. Da Maradys Kumpane Pinto (Charles Bronson als er sich
noch Buchinsky nannte) auch von Rache geleitet wird, löscht er das Leben
von Delong nicht sofort - kurz und schmerzlos - aus, sondern er will
ihn leiden sehen. In der prallen Sonne wird er gefesselt liegengelassen -
sollen ihn die Geier fressen. In der Zwischenzeit wird die Postkutsche
überfallen und ein junger Kutscher erschossen. Die mitreisende Frau und
deren kind kommen schwer verletzt davon. In der Stadt hat sich bereits
herumgesprochen, dass Delong mit einem älteren Mann weggeritten sei, der
wohl zu Maradys Bande gehört. Sehr schnell hat der Mob der Stadt das
Urteil gefällt: Delong gehört zur Bande und hat sich abgesetzt. Der
Sheriff und die Bürgerwehr sind den Banditen aber auf den Fersen. Zum
Glück kann Delong sich befreien und er weiß durch die Gespräche der
Banditen, dass sie nach der Postkutsche noch die Spielbank in Deep Water
ausrauben wollen. Wenn der Sheriff und die Bürgerwehr weg sind, ist das
ja die optimalste Gelegenheit zum Ziel zu kommen. Delong reitet in die
Stadt und wird dort von den Augen aller Bürger zuerst argwöhnisch, dann
offen feindlich betrachtet. Man glaubt ihm nicht, dass er zurückkam um
diie Stadt zu warnen. Depute Sheriff Tub Murphy (Wayne Morris) und sein
Gehilfe (John Baer) haben die Aufgabe ihn erstmal ins Gefängnis zu
bringen. Doch Delong widersetzt sich und Unterstützung bekommt er
lediglich von der hübschen Orissa Flynn (Joan Weldon) und Doc Winkler
(James Bell). Der gutmütige Sheriff tendiert dazu Delong zu glauben,
doch der Mob auf der Straße und vor allem die feinen Bürger der Stadt,
wollen Blut sehen...
Die Bürger werden gespielt von Joe Sawyer als Tom Biggert, Richard Garrick als Walters, William Johnston als Col. Flynn oder Carol Henry als mordlustiger Hobbyhenker sind alle etwas überspitzt gezeichnet, aber so wirken sie wie aus einem Horrorfilm entsprungen. Andre de Toth geht sogar soweit, dass er einen kleinen Jungen mit seiner Steinschleuder auf den unschuldigen Delong zielen lässt. Die ganze Stadt ist irgendwann in dieser Dynamik gegen ihn und die Straßen sind so voll wie auf einem Volksfest. Das gibt dem Film einen sehr eigenwilligen Charakter. Am Ende entscheidet sich aber de Toth für versöhnliche Töne, so bitter wie "High Noon" wird die Geschichte dieses sehr geglückten B-Western nicht ausgehen.
Die Bürger werden gespielt von Joe Sawyer als Tom Biggert, Richard Garrick als Walters, William Johnston als Col. Flynn oder Carol Henry als mordlustiger Hobbyhenker sind alle etwas überspitzt gezeichnet, aber so wirken sie wie aus einem Horrorfilm entsprungen. Andre de Toth geht sogar soweit, dass er einen kleinen Jungen mit seiner Steinschleuder auf den unschuldigen Delong zielen lässt. Die ganze Stadt ist irgendwann in dieser Dynamik gegen ihn und die Straßen sind so voll wie auf einem Volksfest. Das gibt dem Film einen sehr eigenwilligen Charakter. Am Ende entscheidet sich aber de Toth für versöhnliche Töne, so bitter wie "High Noon" wird die Geschichte dieses sehr geglückten B-Western nicht ausgehen.
Donnerstag, 14. Oktober 2021
Der weiße Teufel von Arkansas (Ride a crooked trail)
Regie: Jesse Hibbs
Marshall und Bandit....
Jesse Hibbs drehte in seiner aktiven Zeit als Regisseur überwiegend
Westernfilme, in den oftmals Audie Murphy die Hauptrolle hatte. Mit ihm
drehte er auch die Filmbiographie "Zur Hölle und zurück", dort spielte
der ehemalige Kriegsheld sich selbst. Desweiteren gehen auch die Murphy
Western "Ritt in den Tod" oder "Der weiße Teufel von Arkansas" auf seine
Rechnung.
In diesem 1958 inszenierten Western spielt auch der legendäre
Walter Matthau als Richter Kyle eine große Rolle. Man erinnert sich
etwas an den selbstgerechten Richter Roy Bean. Denn Richter Kyle ist
cholerisch, egozentrisch und hat das Sagen in der Stadt Little Rock. Er
hält regelmässig seine Verhandlungen ab und ist bekannt für seine
unkonventionellen Urteile. Der Mann hat aber auch ein gutes Herz. Er
kümmert sich um den Waisenjungen Jimmy (Eddie Little) und dessen
geliebten Hund.
Eines Tages kommt ein Fremder (Audie Murphy) in die Stadt geritten,
er hat den berühmten Sheriffstern von Marshall Noonan bei sich. Also
kann es sich beim Fremden nur um Marshall Noonan höchstpersönlich
handelt, wie der Richter schlussfolgert. Doch die Sache ist natürlich
anders: Der Zuschauer sah den Fremden auf der Flucht vor dem Marshall.
Bei der wilden Jagd stürzt der zu Tode. Der Fremde - er heißt Joe Maybe -
nimmt dessen Pferd, weil sein eigenes bei der Hatz auch den Tod fand.
Für den Richter ist der junge Sheriff ein Geschenk des Himmels und der
denkt gar nicht den Mann wieder weiterziehen zu lassen. Joe lässt die
Verwechslung geschehen, denn er hat vor die Bank der Stadt auszurauben.
Er ist nach einer schweren Kindheit zurm Verbrecher geworden. Doch auch
er hat eine nette und sensible Ader. Bald kommt auch eine Tessa Milotte
(Gia Scala) im Ort an. Maybe weiß, dass sie die Freundin des Banditen
Sam Teeler (Henry Silva) ist. Und er hat selbst auf die attraktive Tessa
ein Auge geworfen. Er gibt sie als seine Frau aus und Tessa spielt auch
mit. Bald sind die beiden ein fester und beliebter Bestandteil bei den
Bürgern von Little Rock. Soga der kleine Jimmy und der Hund leben im
Haus der Eheleute Noonan, das ihnen vom Richter persönlich zur Verfügung
gestellt wurde. Dann tauchen aber die Banditen auf...
Der Film hat eine sehr lockere Atmosphäre, das lässt ihn zwar nicht
so ganz dramatisch wirken - sondern eher cool, dynamisch und sehr
flott. Das Drehbuch wurde von Borden Chase verfasst. Für Westernfans
eine feste Drehbuchgröße. Der Mann schrieb u.a. "Red River", "Winchester
73" oder "Meuterei am Schlangenfluß". Kind und Hund sind in der Story
gut integriert und bald erinnert sich der Bandit mit den guten Anteilen
daran, dass er auch mal so klein und ohne Eltern war wie Jimmy und es
darauf ankommt wie man die Weichen im Leben stellt, trotz der
erschwerten Verhältnisse. Im Grunde erzählt "Der weiße Teufel von
Arkansas" von der Veränderung eines bad Boys zum guten Jungen.
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